
Was lange nur Theorie war, wird nun Realität: Das Ende des DSL-Zeitalters in Deutschland hat begonnen. In zwei deutschen Städten können ab sofort keine neuen DSL-Anschlüsse mehr gebucht werden – der offizielle Startschuss für die Abschaltung des alten Kupfernetzes ist gefallen.
🚧 Pilotprojekt: DSL-Aus in Wiesbaden und Bad Salzungen
Laut dem Gigabitforum der Bundesnetzagentur läuft aktuell ein Pilotprojekt, das die Zukunft des Internetzugangs in Deutschland einläutet. In Wiesbaden (Stadtteil Biebrich) und im thüringischen Bad Salzungen wird das klassische DSL-Kupfernetz abgeschaltet.
Das bedeutet konkret:
- Neue DSL-Verträge sind nicht mehr buchbar.
- Ein Anbieterwechsel innerhalb von DSL ist ebenfalls ausgeschlossen.
- Nur Glasfaser (FTTH) oder Kabel-Internet stehen künftig zur Verfügung.
Betroffen sind zunächst rund 450 Haushalte und Betriebe in Wiesbaden sowie 250 in Bad Salzungen. Die Netzbetreiber – darunter Telekom, Vodafone, 1&1 und O2 – kontaktieren die Kunden aktiv, um sie über den Umstieg auf neue Technologien zu informieren.
🏗️ Glasfaser ersetzt DSL – aber nicht von heute auf morgen
Die Bundesnetzagentur betont, dass bestehende DSL-Verbindungen zunächst weiterlaufen. Ein kompletter Umstieg erfolgt erst, wenn in den betroffenen Gebieten gigabitfähige Alternativen verfügbar sind.
Da die Installation von Glasfaserleitungen oft Tiefbauarbeiten erfordert, kann sich der Umstieg zeitlich hinziehen. Während dieser Übergangsphase bleibt DSL als Überbrückungslösung bestehen – allerdings nur für Bestandskunden.
💡 Wichtig: Neue DSL-Bestellungen sind in den Pilotregionen nicht mehr möglich.
In Bad Salzungen ist die vollständige Abschaltung bereits beschlossen – sobald alle Haushalte Zugang zu Glasfaser oder Kabelinternet haben. In Wiesbaden gibt es noch keinen festen Zeitplan, aber die Richtung ist klar: DSL hat keine Zukunft mehr.
⚙️ Warum das Ende von DSL unausweichlich ist
DSL basiert auf dem alten Kupfernetz, das ursprünglich für Telefonie gebaut wurde. Die Technik gilt längst als überholt – sie limitiert Bandbreiten, ist störanfällig und teuer im Unterhalt.
Mit dem massiven Ausbau von Glasfaser (FTTH) und leistungsstarken Kabelnetzen (DOCSIS 3.1/4.0) ist DSL schlicht nicht mehr konkurrenzfähig. Moderne Netze liefern mehrere Gigabit pro Sekunde, während DSL – selbst mit Supervectoring – bei etwa 250 Mbit/s an seine Grenzen stößt.
Die Telekom und andere Netzbetreiber haben deshalb schon seit Jahren angekündigt, das Kupfernetz langfristig stillzulegen.
📅 Wie es jetzt weitergeht
Das Pilotprojekt in Wiesbaden und Bad Salzungen ist nur der Anfang.
Die Bundesnetzagentur will ab September 2025 auswerten, wie der Umstieg in der Praxis funktioniert – insbesondere in Bezug auf:
- Kundenkommunikation
- technische Umsetzung
- Akzeptanz der Glasfaser-Angebote
Eine bundesweite Abschaltung des DSL-Kupfernetzes soll schrittweise erfolgen – ohne festen Endtermin, aber mit klarer Zielrichtung:
„Deutschland soll bis 2030 flächendeckend gigabitfähig sein.“
🧭 Fazit: Das Ende einer Ära
DSL hat über zwei Jahrzehnte das Internet in Deutschland geprägt – nun steht der endgültige Abschied bevor.
Was früher modern war, wird jetzt ersetzt durch:
- Glasfaser bis ins Haus (FTTH)
- leistungsfähiges Kabelinternet
- oder moderne 5G-Festnetzersatzlösungen
Das Kupfernetz stirbt – die Zukunft gehört der Glasfaser.
Die ersten 700 Haushalte erleben diesen Wandel bereits jetzt hautnah.
